Impuls März 2022
“Kehre um und glaube an das Evangelium“
Liebe Mitchristen,
“Kehre um und glaube an das Evangelium“.
Diesen Zuspruch erhalten wir am Aschermittwoch zur Eröffnung der Fastenzeit mit dem Aschenkreuz auf die Stirn gezeichnet (in diesem Jahr wird coronabedingt die Asche aufs Haupt gestreut).
Vielleicht haben Sie sich auch schon einmal gefragt: Wohin und warum soll ich in meinem Leben umkehren? Eigentlich glaube ich doch an das Evangelium und Jesu Botschaft oder etwa nicht?
Umkehren hat viel mit Versöhnung zu tun. Mit sich ins Reine zu kommen, sich mit dem eigenen Leben versöhnen, auch wenn der bisherige Weg schwierig war.
Ein afrikanisches Märchen will das verdeutlichen:
Ein böser Mann legte einen schweren Stein auf eine junge Palme, um sie kaputt zu machen. Aber die Palme entwickelte Widerstandskräfte, grub tiefe Wurzel in die Erde und schaffte es, aufgrund des Steins stark und groß zu werden. Später kam der Mann voll Schadenfreude und wollte den Niedergang der Palme sehen. Da bedankte sich die Palme bei dem Mann, denn erst der schwere Stein konnte sie so stark und kräftig werden lassen. Sie hat den Stein angenommen und sich mit sich selbst versöhnt.
Diese Kraft, mit unserer Lebensgeschichte umzugehen, können wir auch aus den Evangelien schöpfen.
Unser Auftrag als Christen ist es, das Geheimnis der eigenen Lebensgeschichte zu entdecken.
Wo ist mein Platz? Wo bin ich gefragt? Mich zu öffnen für Veränderungen, daraus kann ich Frieden mit Gott, mir selbst und mit anderen finden?
Sie kennen sicher das befreiende Gefühl eines verzeihenden Worts, eines versöhnenden Handschlages, einer Umarmung. Damit Versöhnung und Umkehr möglich sind, braucht es das entscheidende Wort der Vergebung, mir selbst gegenüber oder meinem Nächsten. Dieses empfangen wir, wir können es uns aber nicht selbst zusagen.
Es ist gut, einen Menschen zum Austausch, zur Reflexion zu haben.
Hier können auch ein (Beicht)gespräch, ein Bußgottesdienst Anregungen aufzeigen, Anstöße geben, helfen, neue Wege zu eröffnen.
Umkehr – Versöhnung, im Sinne des Evangeliums, mit sich, Gott und dem Nächsten kann und will gelingen. Nutzen Sie die Fastenzeit mit all den Angeboten der Gemeinde oder wo sie sich für Sie auftun.
Angelika-Milde-Schmidt und Johannes Kipping, Liturgieausschuss
Weitere Impulse
