wußten sie schon dass die nähe eines menschen gesund machen krank machen tot und lebendig machen kann
wußten sie schon dass die nähe eines menschen gut machen böse machen traurig und froh machen kann
wußten sie schon dass das wegbleiben eines menschen sterben lassen kann dass das kommen eines menschen wieder leben läßt
wußten sie schon dass die stimme eines menschen einen anderen menschen aufhorchen läßt der für alles taub war
wußten sie schon dass das wort oder das tun eines menschen wieder sehend machen kann einen der für alles blind war der nichts mehr sah der keinen sinn mehr sah in dieser welt und in seinem leben
wußten sie schon dass das anhören eines menschen wunder wirkt
Wilhelm Willms
Herbert Wilfart (Red.), Verzaubert hast Du mich. Mit Bildern von Sieger Köder, Stuttgart: Verlag Katholisches Bibelwerk 1997, 12.
Werk der Barmherzigkeit: Ich suche dich auf
Wer Erbarmen hat mit dem Elenden, leiht dem Herrn; er wird ihm seine Wohltat vergelten.
Wer krank ist, erfährt die Begrenztheit des Lebens, ist auf sich selbst zurückgeworfen und gleichzeitig auf die Hilfe anderer angewiesen. Wenn der Kranke zu verzweifeln droht, halten Angehörige und Freunde die Hoffnung für ihn aufrecht. Sie vertrauen ihn so der Barmherzigkeit Gottes an. Gott wendet Krankheit nicht ab. Er beantwortet die Fragen nach dem „Warum“ nicht. Doch die Zusage von Jesus gilt: „Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt“ (Mt 28,20).
Gefangenschaft kennt ganz unterschiedliche Formen: Die eine ist das Verbüßen einer vom Gericht verhängten Strafe. Der Besuch von Verwandten kann den Gefangenen helfen, die schwere Zeit zu durchstehen. Gefangen-Sein zeigt sich aber auch in Einsamkeit und im Fernbleiben vom öffentlichen Leben, es ist eine Gefangenschaft in sich selbst und der eigenen Lebenssituation. Wer um solche Menschen weiß, handelt barmherzig, wenn er den ersten Schritt macht, auf sie zugeht, einen Besuch vereinbart, das Gespräch sucht und Möglichkeiten eröffnet, wieder an der Gemeinschaft teilzunehmen.
Das Zuhören ist der Schlüssel zur Barmherzigkeit, denn Gott steht an der Seite, wenn die bittere Klage der Kranken und Gefangenen ins Wort findet – und manchmal kann nur Aushalten, menschliche Nähe, Schweigen und Gebet die Antwort sein. Ein großes Geschenk ist es, neuen Lebensmut zu sehen, der die Einsamkeit durchbricht und gleichsam Fesseln löst. Zuweilen taucht in schier ausweglosen Situationen die Frage auf, was denn solche Zuwendung „bringt“, ob sie nicht vielmehr vergeblich ist: Gott vergilt jede Mühe, selbst diejenige, die vordergründig keinen Erfolg zu haben scheint.
Zweiter Fastensonntag
Der Engel der Barmherzigkeit
Wenn wir mit uns barmherzig umgehen, dann können wir auch die Barmherzigkeit anderen gegenüber lernen.
Ich kenne viele Menschen, die sich barmherzig für kranke und einsame Menschen einsetzen, die aber ganz und gar unbarmherzig mit sich selbst umgehen. Für jeden andern Menschen haben sie ein Herz, nur für sie selbst ist kein Platz mehr in ihrem Herzen.
Da zwingen sie sich, alle eigenen Bedürfnisse zu unterdrücken, nur um für die andern dazusein. Doch solche Unbarmherzigkeit sich selbst gegenüber wird auch die Hilfe andern gegenüber verfälschen. Da wird sich in meine Liebe ein Besitzanspruch einschleichen. Da bin ich dann ärgerlich, wenn meine übergroße Liebe nicht honoriert wird.
Damit ich den andern von Herzen liebe, damit ich wirklich ein Herz für ihn oder sie haben kann, muß ich zuerst selbst in Berührung kommen mit meinem Herzen, muß ich mein Herz zunächst all dem Armen und Unglücklichen in mir zuwenden. Dann kann ich barmherzig sein.
Dann werde ich andere nicht verurteilen, sondern ich werde sie gerade mit all dem Unglücklichen, Zerrissenen, Elenden, Unansehnlichen in mein Herz aufnehmen. Dann wird meine Hilfe ihnen kein schlechtes Gewissen vermitteln. Sie werden vielmehr Platz und Heimat finden in meinem Herzen.
Anselm Grün
Anselm Grün, 50 Engel für das Jahr. Ein Inspirationsbuch, Freiburg i.Br.: Herder 1997, 138f.
Samstag der 1. Woche der Fastenzeit
Er sagte: Ein Sämann ging aufs Feld, um zu säen.
großzügigkeitsblues
ob zurück etwas kommt frag nicht
du allein gib streu aus das gegebene
dein vermögen leg an im jetzt
setz alles unbedacht aufs hier
100-facher ertrag erwächst unbesehen
Engelbert Birkle
Engelbert Birkle, dem wort nach. lyrische entdeckungen zur biblischen botschaft, Würzburg: Echter 2014, 26.
Freitag der 1. Woche der Fastenzeit
eucharistie
essen ist wichtig es verbindet menschen es verbindet geschichten es hilft beim erinnern
essen ist wichtig es hilft beim erinnern was uns verbindet wer mit uns is(s)t
essen ist wichtig essen mit sündern und essen mit erlösten meistens ist das das gleiche
essen ist wichtig mit DIR HERR weil DEINE gegenwart spürbar wird und alle satt werden
essen ist wichtig es verbindet GOTT und menschen es verbindet geschichten es hilft beim erinnern
und beim vergegenwärtigen
Wolfgang Metz
Wolfgang Metz, die liebe CHRISTI drängt uns. Gedichte, Würzburg: Echter 2015, 85.
Donnerstag der 1. Woche der Fastenzeit
Eschatologische Zuständigkeit
aller augen warten auf uns dass wir ihnen speise geben zur rechten zeit untätig nach oben zu verweisen füttert nur das elend während die elenden hungern
Bruno Pockrandt
Bruno Pockrandt, „… etwas Besseres als den Tod findest du überall!“. Notate zu Flucht und Zuflucht, Offenbach: Offenbacher Editionen 2015, 76.
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