erst das sehnen drängt zum suchen und das entdecken ersetzt das gemütliche erinnern fremder abenteuer:
gott ist das was dir fehlt wenn du alles hast
und das was du hast wenn dir alles fehlt
Thomas Schlager-Weidinger
Thomas Schlager-Weidinger, verrückter himmel. theopoetische texte über gott und die welt, Würzburg: Echter 2013, 29.
Hochfest der Verkündigung des Herrn
kurzformel des glaubens
du das gütesiegel der schöpfung
du die güte in person
du und alles wird gut
Andreas Knapp
Andreas Knapp, Tiefer als das Meer. Gedichte zum Glauben, Würzburg: Echter 22006, 69.
Mittwoch der 5. Woche der Fastenzeit
Sag das den Armen
Du bist der Trost der ganzen Welt. Sag das den Armen. Du herrscht mit starkem Arm. Sag das den Unterdrückten. Du verkündest Freiheit. Sag das den Versklavten. Du sammelst unter deinem Schutz. Sag das den Verfolgten. Du spendest Segen. Sag das den Hoffnungslosen. Du bringst uns Erlösung. Sag das den Leidenden.
Vielleicht müssen wir es tun damit dein Wort Wahrheit ist
Gaby Faber-Jodocy
Laacher Messbuch 2006, hg. von der Benediktinerabtei Maria Laach, Maria Laach: Ars Liturgica 2005, 33.
Dienstag der 5. Woche der Fastenzeit
Pilgerbahn der Entfremdung
Ach, all diese Elenden, voller Scham, seht, wie sich schleichen dahin von Geschlecht zu Geschlecht auf der Pilgerbahn ihrer Entfremdung.
Da aber erschallt Dein Ruf, ein Rufen mit heller Stimme: und Du richtest ihn wieder auf, den Menschen, der da so heillos tief war gesunken.
Hildegard von Bingen
Hildegard von Bingen, Symphonia. Gedichte und Gesänge, Lateinisch und Deutsch von Walter Berschin und Heinrich Schipperges, Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2004, 51.
Montag der 5. Woche der Fastenzeit
Gleich wie Regen und Schnee
gesprochenes wort
nicht zurückholbar erzeugt effekte sagt der prophet
auch unausgesprochenes erzielt seine wirkung menschen sterben am ungesagten
darum prüfe was du sagst und was du verschweigst et respice finem
Bruno Pockrandt
Bruno Pockrandt, Eine Zeit für die Klage und eine Zeit für den Tanz. Unterwegs von Advent zu Advent, Offenbach: Offenbacher Editionen 2014, 115.
Werk der Barmherzigkeit: Ich teile mit dir meinen Glauben
Brannte uns nicht das Herz in der Brust, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schrift erschloss?
Glaubensweitergabe ist ein christlicher Grundauftrag: Wir geben das weiter, was uns selbst zum Geschenk geworden ist. Mögliche Gelegenheiten sind Predigten, Katechesen, Religionsunterricht, Erwachsenenbildung, aber auch Gespräche am Arbeitsplatz, im Freundeskreis oder bei zufälligen Anlässen. Wer anderen etwas von dem weitergeben möchte, was ihn trägt, wird überzeugen, wenn sein Glaube zu Herzen geht, seine Worte den Verstand erreichen und seine Werte bei der Gewissensbildung überzeugen. Jeder Mensch kommt in Situationen, in denen er zu Gewissensfragen Stellung beziehen soll, z.B. wenn es um den Schutz des Lebens am Beginn und am Ende geht. Das Wissen um christliche Positionen ist nicht einfach vorauszusetzen. Es ist deshalb ein Auftrag, das Evangelium und die daraus folgenden Haltungen zu gesellschaftlichen Fragen immer wieder in verständlichen Worten zu vermitteln und sie auch selber zu leben.
Eine besondere Form der Glaubensweitergabe ist die Lösung von Konflikten, die überall dort entstehen, wo Menschen zusammen sind. Die Texte der Bibel geben Ratschläge dafür, wie Christen einander zurechtweisen sollen, damit Frieden und Gerechtigkeit einkehrt: alle beteiligten Personen sollten sich gut kennen; es ist ein günstiger Zeitpunkt zu wählen; die Selbstachtung des Irrenden ist zu stärken, er darf nie gedemütigt werden; es darf nur um wesentliche Fragen gehen; jeder, der zurechtweist, muss dies im Bewusstsein tun, selbst ein Mensch mit Fehlern und Schwächen zu sein. Zur Barmherzigkeit gehört auch, nicht zuzuschauen, wenn ein Mensch einen falschen Weg einschlägt, sondern mit guten Worten zu versuchen, ihn davon abzuhalten.
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