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St. Johannes Apostel

Unterliederbach

Freitag der 5. Woche der Fastenzeit

glaubensweg

erst das sehnen
 drängt zum suchen
 und das entdecken ersetzt
 das gemütliche erinnern
 fremder abenteuer:

gott ist das
was dir fehlt
wenn du alles hast

und das
was du hast
wenn dir alles fehlt

Thomas Schlager-Weidinger

Thomas Schlager-Weidinger, verrückter himmel. theopoetische texte über
gott und die welt, Würzburg: Echter 2013, 29.

Hochfest der Verkündigung des Herrn

kurzformel des glaubens

dupixabay religion 1647975 1920
 das gütesiegel der schöpfung

 du
 die güte in person

 du
 und alles wird gut

 Andreas Knapp

Andreas Knapp, Tiefer als das Meer. Gedichte zum Glauben,
Würzburg: Echter 22006, 69.

Mittwoch der 5. Woche der Fastenzeit

Sag das den Armen

Du bist der Trost der ganzen Welt.
Sag das den Armen.
Du herrscht mit starkem Arm.
Sag das den Unterdrückten.
Du verkündest Freiheit.
Sag das den Versklavten.
Du sammelst unter deinem Schutz.
Sag das den Verfolgten.
Du spendest Segen.
Sag das den Hoffnungslosen.
Du bringst uns Erlösung.
Sag das den Leidenden.

Vielleicht
müssen wir es tun
damit dein Wort Wahrheit ist

Gaby Faber-Jodocy

Laacher Messbuch 2006, hg. von der Benediktinerabtei Maria Laach,
Maria Laach: Ars Liturgica 2005, 33.

Dienstag der 5. Woche der Fastenzeit

Pilgerbahn der Entfremdung

Ach, all diese Elenden,
voller Scham,
seht, wie sich schleichen dahin
von Geschlecht zu Geschlecht
auf der Pilgerbahn ihrer Entfremdung.

Da aber erschallt Dein Ruf,
ein Rufen mit heller Stimme:
und Du richtest ihn wieder auf,
den Menschen,
der da
so heillos tief war gesunken.

Hildegard von Bingen

Hildegard von Bingen, Symphonia. Gedichte und Gesänge, Lateinisch und Deutsch von Walter Berschin und Heinrich Schipperges, Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2004, 51.

Montag der 5. Woche der Fastenzeit

Gleich wie Regen und Schnee

gesprochenes wortpixabay rain 863339 1920

nicht zurückholbar
erzeugt effekte
sagt der prophet

auch unausgesprochenes
erzielt seine wirkung
menschen sterben
am ungesagten

darum prüfe
was du sagst und
was du verschweigst
et respice finem

Bruno Pockrandt

Bruno Pockrandt, Eine Zeit für die Klage und eine Zeit für den Tanz. Unterwegs
von Advent zu Advent, Offenbach: Offenbacher Editionen 2014, 115.

Werk der Barmherzigkeit: Ich teile mit dir meinen Glauben

Brannte uns nicht das Herz in der Brust,
als er unterwegs mit uns redete
und uns den Sinn der Schrift erschloss?

Lukas 24,32

Glaubensweitergabe ist ein christlicher Grundauf­trag: Wir geben das weiter, was uns selbst zum Ge­schenk geworden ist. Mögliche Gelegenheiten sind Predigten, Katechesen, Reli­gionsunterricht, Erwachsenenbildung, aber auch Gespräche am Arbeitsplatz, im Freundeskreis oder bei zufälligen Anlässen. Wer anderen etwas von dem weiter­geben möchte, was ihn trägt, wird überzeugen, wenn sein Glaube zu Herzen geht, seine Worte den Verstand erreichen und seine Werte bei der Gewissens­bildung überzeugen. Jeder Mensch kommt in Situationen, in denen er zu Gewis­sensfragen Stellung beziehen soll, z.B. wenn es um den Schutz des Lebens am Beginn und am Ende geht. Das Wissen um christliche Positionen ist nicht einfach vorauszusetzen. Es ist deshalb ein Auftrag, das Evangelium und die daraus fol­genden Haltungen zu gesellschaftlichen Fragen immer wieder in verständlichen Worten zu vermitteln und sie auch selber zu leben.

Eine besondere Form der Glaubensweitergabe ist die Lösung von Konflikten, die überall dort entstehen, wo Menschen zusammen sind. Die Texte der Bibel geben Ratschläge dafür, wie Christen einander zurechtweisen sollen, damit Frieden und Gerechtigkeit einkehrt: alle beteiligten Personen sollten sich gut kennen; es ist ein günstiger Zeitpunkt zu wählen; die Selbstachtung des Irrenden ist zu stärken, er darf nie gedemütigt werden; es darf nur um wesentliche Fragen gehen; jeder, der zurechtweist, muss dies im Bewusstsein tun, selbst ein Mensch mit Fehlern und Schwächen zu sein. Zur Barmherzigkeit gehört auch, nicht zuzuschauen, wenn ein Mensch einen falschen Weg einschlägt, sondern mit guten Worten zu versuchen, ihn davon abzuhalten.

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