Leitwort 2022
Gemeinsam auf dem Weg mit Gott:
Brannte nicht unser Herz in uns?
Die Emmausgeschichte als Erfahrung von zwei Jüngern mit dem auferstandenen Jesus ist nur im Lukasevangelium überliefert. Der Evangelist Lukas zeichnet darin den Weg der ersten Christen nach: von der Trauer der Jünger um den toten Jesus bis zu ihrem Glaubenszeugnis von Jesus, dem Lebenden. Lukas berichtet von überraschenden Begegnungen mit Jesus; davon, dass die Jünger Jesus in seiner neuen Existenzweise als vom Tod Auferweckter gar nicht wahrnehmen, bis sie ihn dann doch beim Mahl erkennen, als er das Brot brach (vgl. unten Lk 24, 28-32 nach der Einheitsübersetzung).

Das Jahresmotto der Gemeinde ist die Osterbotschaft. Der Emmausgang. Jesus begleitet die Jünger. Sie fühlen sich verloren ohne Jesus und sind traurig. Ein Fremder kommt dazu. Als er mit ihnen geht, ist es besser.Sie fühlen sich auf einmal nicht allein gelassen. Das Herz brennt. Das macht stark und froh und fröhlich. Es geht weiter. Auch bei uns geht es weiter. Kleine Schritte in eine noch unstabile Richtung. Wir wissen, dass der Weg gut ist. Auch wenn wir manchmal stehen bleiben müssen, um Kraft zu holen und uns selbst zu motivieren.
Wir laden alle ein, in diesem Jahr genau dies mit uns zu tun. Innehalten, um neu loszugehen. Mutig sein, um etwas zu wagen. Verunsicherungen Raum zu geben. Eine Kerze im Dunkeln anmachen. Gemeinsam Gottesdienste zu feiern. Anderen Menschen ein gutes Wort schenken. Wir wollen uns als Gemeinde gemeinsam mit Jesus auf den Weg machen, wir wollen „brennen für Gott“ und davon weitergeben.
28 So erreichten sie das Dorf, zu dem sie unterwegs waren. Jesus tat, als wolle er weitergehen, 29 aber sie drängten ihn und sagten: Bleibe bei uns; denn es wird Abend, der Tag hat sich schon geneigt! Da ging er mit hinein, um bei ihnen zu bleiben. 30 Und es geschah, als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach es und gab es ihnen. 31 Da wurden ihre Augen aufgetan und sie erkannten ihn; und er entschwand ihren Blicken. 32 Und sie sagten zueinander: Brannte nicht unser Herz in uns, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schriften eröffnete.
Simone Hacker und Dr. Barbara Wieland